Kaliummangel (Hypokaliämie) kann zum Tod führen, denn Kalium übernimmt im Körper viele lebenswichtige Aufgaben.
Daher sind die Symptome bei einem Mangel weitreichend.
Eine dänische Studie hat gezeigt, dass Kaliummangel zu einem erhöhten Sterberisiko führt.
Eine weitere Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass rund 15 Prozent der Patienten, die akut in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, an Kaliummangel litten.
Eine der häufigsten Ursachen ist falsche Ernährung.
Denn Kalium befindet sich in zahlreichen Lebensmitteln und der Bedarf wird normalerweise durch die Ernährung gedeckt.
Doch manchmal lösen auch Krankheiten oder Medikamente Kaliummangel aus.
Video: Anzeichen für Kaliummangel
Achtsamkeit und Gesundheit:
Wer sich krank fühlt und die Behandlung ändern möchte:
Unbedingt vorher mindestens eine achtsame Ärztin, Apothekerin oder Heilpraktikerin um Rat fragen!
Inhalt
Aufgaben von Kalium
Kalium ist im Körper zusammen mit Natrium für die Regelung des Wasserhaushalts zuständig.
Außerdem übernimmt Kalium Aufgaben im Magen-Darm-Trakt, beim Eiweißabbau und bei der Hormonaktivität.
Auch an der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten ist es beteiligt.
Ebenso wichtig ist es für die Muskel- und Nervenfunktion.
Kalium beugt zum Beispiel Muskelschwund vor und ist beteiligt am Aufbau der Zellwände.
Auch die Weiterleitung von Informationen im Nervensystem ist ohne Kalium nicht möglich.
Zusammenfassung: Aufgaben von Kalium
- Wasserhaushalt
- Magen-Darm-Funktion
- Energiegewinnung
- Muskelfunktion
- Zellaufbau
- Nervensystem
Symptome von Kaliummangel
Kalium ist wichtig für die Funktion des Magen-Darm-Trakts.
Daher kommt es bei einem Mangel zu Verdauungsproblemen.
Magen-Darm-Probleme:
-
Übelkeit
-
Darmträgheit
-
Blähungen
-
Verstopfung
Auch Appetitlosigkeit kann ein Hinweis auf Kaliummangel sein.
Da Kalium außerdem den Wasserhaushalt im Körper regelt, kann ein Mangel Probleme beim Wasserlassen verursachen und es kann zu ungewöhnlich viel Urin kommen.
Auch die Muskelfunktion wird beeinträchtigt.
Mögliche Muskelstörungen:
-
Muskelkrämpfe
-
Kraftlosigkeit
-
Muskelschwäche
-
Lähmungserscheinungen
Auch Kreislaufprobleme können ein Anzeichen für Kaliummangel sein.
Weitere körperliche Symptome:
-
Aschgraues Gesicht
-
Hauttrockenheit
-
Akne
-
Wundheilungsstörungen
Neben körperlichen Symptomen zählen auch geistige Beschwerden zu den Auswirkungen von Kaliummangel.
Mögliche geistige Symptome:
-
Müdigkeit
-
Teilnahmslosigkeit
-
Konzentrationsstörungen
-
Kopfschmerzen
-
Nervosität
-
Schlafstörungen
Gefahren bei starkem Kaliummangel
Die normale Konzentration von Kalium im Blut beträgt: 3,6 bis 5,4 mmol pro Liter.
Sinkt die Konzentration unter 2,5 mmol pro Liter besteht Lebensgefahr.
Bei extremen Kaliummangel kommt es zu:
- Herzrhythmusstörungen
Kaliummangel kann zum Tod führen. - Wassereinlagerungen
- Lähmungen
- Bewusstseinsstörungen
- Koma
Es wird geschätzt, dass 2-6 Prozent aller stationären Aufnahmen im Krankenhaus auf Kaliummangel zurückzuführen sind.
Ursachen von Kaliummangel
Zu viel oder zu wenig Flüssigkeit im Körper
Eine häufige Ursache von Kaliummangel ist eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme.
Ebenso kann ein Kaliummangel dadurch entstehen, dass dem Körper zu viel Flüssigkeit verloren geht.
Hoher Flüssigkeitsverlust kann zum Beispiel beim Sport durch starkes Schwitzen geschehen.
Auch durch häufiges Erbrechen oder durch starken Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit und dabei auch Kalium.
Krankheiten
Es gibt Erkrankungen der Nieren die Kaliummangel hervorrufen können.
Zum Beispiel eine Überfunktion der Nebennierenrinde geht mit niedrigen Kaliumwerten einher: Gitelman-Syndrom.
Auch Hormonstörungen und Alkoholkrankheit können ein Auslöser sein.
Darüber hinaus kommt es auch bei Diabetes mellitus manchmal zu Kaliummangel.
Zudem können Magersucht (Anorexie) und Ess-Brech-Sucht (Bulimie) zu Kaliummangel führen.
Außerdem können Darmerkrankungen die Ursache sein, wie zum Beispiel Colitis Ulcerosa – eine Dickdarmkrankheit.
Medikamente
Zum Beispiel Entwässerungsmittel können einen Kaliummangel herbeiführen.
Wer harntreibende Wassertabletten (Diuretika) regelmäßig einnimmt, sollte bei Verdacht auf Kaliummangel mit seinem Arzt sprechen und einen Bluttest machen lassen.
In Frage kommen z.B. diese Medikamente:
- Furosemid
- Torasemid
- Thiazine
Darüber hinaus können Herzmedikamente auf den Kaliumhaushalt wirken und zu einem Mangel beitragen, wie z.B. Herzglykoside (Digitalis).
Mangelernährung
Menschen, die sich einseitig ernähren, sind gefährdet.
Risikogruppen:
- Alkoholkranke
- Dauergestresste
- Obdachlose
- Senioren
Auch ein Magnesiummangel kann einen Kaliummangel begünstigen.
Gleiches gilt für eine Bariumvergiftung.
Kalium in der Nahrung
Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die viel Kalium enthalten.
Daher nimmt ein gesunder Mensch bei einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung genügend Kalium zu sich.
Wie hoch ist der Kalium-Tagesbedarf?
Der Bedarf eines Erwachsenen beträgt rund 4 Gramm pro Tag.
Dies ist die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG).
Besonders kaliumreiche Lebensmittel
(Angaben pro 100g)
Weiße Bohnen, Weizenkleie |
~ 1300 mg |
Linsen, Erbsen |
~ 800 – 950 mg |
Walnüsse, Paranüsse |
~ 500 – 650 mg |
Spinat |
~ 600 mg |
Kartoffeln, Knäckebrot, Müsli, Feldsalat, Rosenkohl |
~ 400 mg |
Bananen, Haferflocken, Kohlrabi, Brokkoli, Pumpernickel |
~ 350 mg |
Möhren, Rote Beete, Vollkornbrot, Kiwis, Honigmelonen, Blumenkohl |
~ 300 mg |
Nougat, Aprikosen, Nektarinen, Roggenbrot, Tomaten, Rotkohl |
~ 250 mg |
Spargel, Schmelzkäse, Pflaumen, Mandarinen, Kichererbsen |
~ 200 mg |
Paprika, Zucchini, Äpfel, Orangen, Erdbeeren, Himbeeren, Naturreis, Weißbrot, Vollmilch, Kefir, Hühnerei, Brie, Buttermilch |
~ 150 mg |
Also Kalium steht in ausreichender Menge in Lebensmitteln zur Verfügung.
Auch Fleisch enthält zwischen 100 und 400 mg Kalium pro 100 Gramm.
Daher kann man seinen Bedarf durch abwechslungsreiche Kost decken und man braucht normalerweise keine Nahrungsergänzungsmittel.
Vorsicht – Kaliumüberschuss
Menschen, die Betablocker einnehmen, können einen Kaliumüberschuss (Hyperkaliämie) entwickeln.
Auch Nierenerkrankungen führen manchmal dazu, dass sich zu viel Kalium im Körper ansammelt.
Denn sind die Nieren krank, können Kaliumüberschüsse manchmal nicht mehr ausreichend abgeführt werden.
Ab einem Wert von über 5 mmol pro Liter Blutserum spricht man von Hyperkaliämie (bei Kindern ab 5,4).
Auch ein Kaliumüberschuss kann wie ein Mangel tödlich enden.
Das tückische ist, dass ein Herz-Kreislaufstillstand häufig das erste Symptom darstellt.
Manchmal kommt es vorher zu Kribbeln auf der Haut, Muskelzuckungen und Herzrhythmusstörungen.
Bei Verdacht auf Kaliumüberschuss muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Auch bei Verdacht auf Kaliummangel ist es wichtig einen Arzt aufzusuchen und zur Sicherheit einen Bluttest zu machen.
Auch interessant:
Fast alle Deutschen (rund 90%) leiden unter Folsäuremangel und das hat gravierende Folgen vor allem für den Geist.
Denn Folsäuremangel steht im Verdacht Depression, Demenz und Alzheimer zu begünstigen.
Für chronische Müdigkeit kann auch Magnesiummangel verantwortlich sein.
Wenn außerdem Nervosität und Muskelkrämpfe dazukommen, ist es sogar wahrscheinlich, dass ein Mangel an Magnesium verantwortlich ist.
Zehn bis 20 Prozent der Deutschen leiden unter Magnesiummangel.
Stand 30. August 2018
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